Armin Knab in der Nachkriegszeit
 

Bei der Zerstörung der Stadt Würzburg durch amerikanische Bomben am 16. März 1945 wurde Knabs Wohnung in der Hindenburgstraße 25 in Würzburg völlig zerstört. Die Knabs hatten zwar ihre Wertgegenstände kurz zuvor in das Schloss Wässerndorf in der Nähe von Marktbreit ausgelagert. Dieses allerdings wurde bei Gefechten zwischen den anrückenden amerikanischen Truppen und versprengten Resten der Wehrmacht am 5. April 1945 angezündet. Durch diesen Brand verlor Knab alle seine Instrumente, Bücher, Noten und Akten.

Bescheinigung des Wässerndorfer Bürgermeisters über den Verlust des Besitzes der Familie

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Sterbeurkunde Knabs

oben: Armin Knab auf dem Totenbett.

rechts: Knabs Totenmaske.

Die widrigen äußeren Umstände schlugen immer mehr auf Knabs Gesundheit. Er klagte über ein Gefühl der Atemlosigkeit und des Sauerstoffmangels, über Herzrasen und Schlafstörungen. Im Frühjahr 1951 erhielt er schließlich die Zuweisung für eine Wohnung in Würzburg. Im Anschluss an den Umzug begab sich Knab zur Kur nach Bad Wörishofen, verstarb aber schon am ersten Tag, dem 23. Juni 1951, abends gegen 19:30 Uhr. Er wurde am 27. Juni auf dem Alten Friedhof in Kitzingen zu Grabe getragen.

Das nunmehr fast mittellose Ehepaar Knab zog daraufhin zurück in Armin Knabs Heimatstadt Kitzingen in die Paul-Eber-Straße 14/I zur Untermiete bei Freunden. In den folgenden Jahren bewarb sich Knab immer wieder erfolglos um eine eigene Wohnung in Kitzingen bzw. Würzburg. Obwohl er sich dabei auf seine Verdienste als deutschlandweit bekannter Komponist berief, konnte keine der beiden Gemeinden eine adäquate Wohnung zur Verfügung stellen, da der Wohnraum nach den Bombenangriffen sehr begrenzt war und Knab auf einer Bleibe mit eigenem geräumigem Arbeitszimmer bestand.

Knab bewarb sich 1947 an den Musikhochschulen in Stuttgart und München. Die Stuttgarter Hochschule bewilligte einen Lehrauftrag als Dozent für Tonsatz und Komposition mit vier Semesterwochenstunden für 1200 Mark jährlich. Allerdings scheiterte dieses Engagement daran, dass die Hochschule Knab keine Wohnung zur Verfügung stellen kann. Auch in München war die Wohnungssuche erfolglos, sodass Knab letztlich in Kitzingen blieb.

Seltene glückliche Momente zu zweit: das Ehepaar Knab um 1948.

Im Februar 1951 standen die Feierlichkeiten zu Knabs 70. Geburtstag an. Knab war sowohl bei der Feierstunde in Würzburg als auch in Kitzingen anwesend. Knabs Frau Yvonne erinnerte sich später an die Kitzinger Feier:

„Als letzte Knab-Feier kam die Vaterstadt Kitzingen dran ... aber nicht das Offizielle und dass Kitzingen bemüht war, gut zu machen, was es versäumt hatte, - Armin hat das auch durchaus anerkannt und sagte danach: „Es soll jetzt gut sein, ich trage ihnen nichts mehr nach“- nicht dass war die Hauptsache, sondern die überaus herzliche, fühlbar herzliche Mitfreude der Kitzinger selbst. Es war ein Augenblick, der mir jäh die Tränen in die Augen trieb, als der ganze überfüllte Saal bei Armins, unserem Eintritt, beim Vorgehen zu unseren Plätzen, in ungestümen Beifall ausbrach. Die ihn kannten, liebten ihn ja, das hatten wir in den Kitzinger Jahren oft genug zu spüren bekommen.“

Diese Zeilen zeigen das zeitweise angespannte Verhältnis Knabs zu seiner Heimatsstadt: Knab warf Kitzingen vor, ihn mit der fehlenden Zuweisung einer angemessen großen Wohnung mit eigenem Arbeitszimmer in seiner Kreativität als Komponist eingeschränkt zu haben.

Programm zur 70- Jahr - Feier der Stadt Kitzingen zu Ehren Knabs am 2. Juni 1951.

Todesanzeige der Familie Knab in der Kitzinger Zeitung vom 25 Juni 1951.

Knabs Beerdigung am 27. Juni 1951 auf dem Kitzinger Alten Friedhof.